Cherson in der Ukraine unter russischer Besatzung
Cherson liegt am Beginn des Mündungsdeltas des Dnepr und betreibt einen eigenen Hafen, an dem selbst große Frachter anlegen können. Die Stadt mit Ihren schönen Jugendstilbauten, entlang der Suworovskaja und die Flaniermeile am Ufer verbreiten einen romatischen bzw. maritimen Flair.
Unbedingt sehenswert, allerdings zu Friedenszeiten, sind das Tor der alten Festungsanlage, die Katharinenkathedrale, das Kunstmuseum und die Orthodoxe Kirche im Stadtteil Schumenski.
Cherson im Krieg
Von Cherson ist derzeit öfters in den Nachrichten die Rede. Die vom Jugendstil geprägte Innenstadt wurde durch die Einnahme der Russen nicht wesentlich zerstört, jedoch gab es Artilleriebeschuss in den Rajons, Siedlungen und Vororten. Einem örtlichen Journalisten zufolge wurden vor der Einnahme der Stadt Lebensmittelläden bombardiert, um die Bevölkerung notfalls auszuhungern, falls diese Widerstand leisten sollte. Stärkere Zerstörungen gab es auch in den umliegenden Dörfern, die heftig umkämpft sind. Einge davon sind komplett zerstört. Am 21. März 2022 demonstrierten Bürger der Stadt mit ukrainischen Fahnen gegen die Besatzer, welche mindestens einmal das Feuer eröffneten. Nicht wenige Demonstranten wurden indentifizuiert und verschleppt. Niemand kennt derzeit deren Aufenthaltsort. Über die Hälfte der Einwohnerschaft ist geflohen. Ein Teil davon auch in Richtung Süden, auf die Krim, da andere Wege versperrt waren.
Notleidende Bevölkerung
Derzeit können Diabetiker und andere chronische Kranke kaum an Medikamente kommen. Die Preise für Lebensmittel explodieren auf den örtlichen Märkten. Der Schwarzmarkt floriert. Viele Menschen können sich nicht mehr mit Lebensmitteln versorgen, zumal Löhne und Gehälter kaum mehr bezahlt werden. Die russische Besatzung tut sich einerseits schwer, die öffentliche Ordnung und Verwaltung am Leben zu erhalten und die Bevölkerung mit dem Notwendigsten zu versorgen, andererseits drängt sich der Verdacht auf, dass die Einwohner bewusst „kurz“ gehalten werden sollen, um eine Kooperation zu erzwingen. Derzeit ist der russische Nachschub von der Krim aus durch die teilweise Zerstörung der strategisch wichtigen Antoniwkabrücke gestört.
Helfen Sie mit durch eine Spende, damit die Bewohnerinnen und Bewohner dieser schönen Stadt im Süden der Ukraine nicht Ihre gesamte Habe zurücklassen und aus der Stadt fliehen müssen.